TSV Chemie Premnitz - ein Sportverein aus dem Havelland

Bei dem TSV Chemie Premnitz handelt es sich um einen Sportverein aus dem Havelland. Der Verein gelangte vor allem durch die Fußballmannschaft und das Handballteam zu Bekanntheit. Besonders der Handball genießt in Premnitz einen hohen Stellenwert und auch die Bowling-Abteilung gehörte lange Zeit zu den besten hierzulande.

Darüber hinaus werden in dem Verein noch viele weitere Sportarten aktiv ausgeübt. Zu denen unter anderem Leichtathletik, Volleyball, Judo, Tischtennis oder Tennis gehören.

Wir möchten im Folgenden zurückblicken und verraten, welche Erfolge der Verein, der im Jahre 1949 gegründet wurde, in der Vergangenheit feiern konnte.

Die Fußballer der TSV Chemie Premnitz

TSV Chemie Premnitz Webseite

Bildquelle: Screenshot der Webseite vom TSV Chemie Premnitz
(www.premnitz-fussball.de), Aufnahme vom 22.02.2015

Mit Gründung des Vereins unter dem Namen BSG Kunstseidewerk Premnitz wurde im Jahre 1949 auch die Fußballabteilung der Betriebssportabteilung in Leben gerufen. Diese ging in den 50er-Jahren in der Bezirksklasse Potsdam an den Start. Sie schaffte 1961 den Aufstieg in die Bezirksliga Potsdam. Auch dort war die Mannschaft in den kommenden Jahren vorne mit dabei. 1967 gelang erstmals der Aufstieg in die DDR-Liga, die zweithöchste Spielklasse in der ehemaligen DDR. Doch nach einem achten Platz in der Debütsaison ging es bereits im Jahr danach wieder in die Drittklassigkeit. Dort verbrachten die Premnitzer sechs Jahre. Sie kehrten erst 1975 wieder in die Zweite Liga zurück, worauf allerdings der direkte Abstieg folgte.

Bereits ein Jahr darauf war die Mannschaft wieder zurück in Liga Zwei. Wo diese die folgenden Spielzeiten auf dem dritten und dem vierten Platz beendete. Nach einem erneuten Abstieg 1980 spielte der Verein zwischen 1982 und 1984 nochmals zweitklassig. Er qualifizierte sich sogar im Jahre 1990 für die neu eingeführte Verbandsliga Brandenburg. Nach einer Fusion mit dem Brandenburger SC Süd 05, die nur kurze Zeit darauf wieder rückgängig gemacht wurde, musste die Mannschaft bis in die Kreisliga Westhavelland hinunter, aus der 1995 der Aufstieg gelang. Bis zum Jahr 2001 spielte der TSV im Anschluss daran in der Landesklasse West. Ehe der Aufstieg in die Landesliga Nord folgte, wo die ersten Herren auch heute spielen. Im Internet zu erreichen sind sie auf ihrer neuen Webseite.

Die Handballabteilung in Premnitz

Die Handballabteilung des TSV Chemie Premnitz war lange Zeit das Aushängeschild des Vereins. Ehe diese im Jahr 2020 vom Spielbetrieb in der Verbandsliga abgemeldet wurde. Daran war in der Spielzeit 1949/1950 noch nicht einmal im Ansatz zu denken. Damals als die Handballer sich für die Endrunde um die DDR-Meisterschaft im Hallenhandball qualifizieren konnten. Und nur einige Monate darauf vertraten auch die Feldhandballer den TSV bei der Endrunde zur DDR-Meisterschaft. Im Jahr 1960 stiegen die Hallenhandballer dann erstmals in die Oberliga auf. Sie stiegen allerdings direkt darauf wieder ab und kehrten erst zur Saison 1963/64 zurück, wo die Mannschaft den Klassenerhalt erneut verfehlte.

Erst zur Saison 1967/68 stiegen die Handballer dann erstmals in die eingleisige Oberliga auf. Sie stiegen jedoch erneut direkt ab, woraufhin in den kommenden Jahren ein regelrechtes Auf und Ab folgte. Im Jahre 1971 holte die Mannschaft dann den neu eingeführten Handballpokal in der DDR, welchen die auch in den Jahren 1972 und 1973 holten. Allerdings nahmen während dieser Zeit nur Mannschaften unterhalb der Oberliga an dem Pokalwettbewerb teil. Bis zu dem letztmaligen Abstieg aus der Oberliga in der Spielzeit 1981/82 erlebten die Handballer turbulente Jahre, die von Auf- und Abstiegen geprägt waren.

Die ewige Tabelle der DDR-Oberliga

In der ewigen Tabelle der DDR-Oberliga stehen die Premnitzer auf Rang 15 von 24 Mannschaften. Sie halten mit sieben Abstiegen zudem den Rekord in dieser Spielklasse. Im Anschluss an den Fall der Mauer gehörte der Verein zu denen, die sich für die Nord-Staffel der 2. Handball Bundesliga qualifizieren konnten. Doch aus dieser stieg die Mannschaft am Saisonende als Drittletzter ab, der SV Zeissig hat ihnen einen Struch durch die Rechnung gemacht. Der TSV Chemie Premnitz feierte erst im Jahr 2000 mit dem Aufstieg in die Regionalliga Mitte wieder einen kleinen Erfolg. Doch da die Mannschaft den Klassenerhalt verfehlte, ging diese im Anschluss daran wieder in der Verbandsliga an den Start, aus der diese im Jahr 2020 zurückgezogen wurde.

Auch auf der Bowlingbahn waren die Premnitzer erfolgreich

Auch die Bowling-Abteilung konnte in der Vergangenheit etliche Medaillen bei nationalen Meisterschaften erringen. Darunter insgesamt 29 Meisterschaften in der ehemaligen DDR, welche die Bowler noch unter dem Vereinsnamen BSG Chemie gewannen. Das führte dazu, dass die Premnitzer den Bowlingsport in der Region um Potsdam und auch bundesweit über Jahre hinweg dominierten.

Zu den erfolgreichsten Bowlern gehörte unter anderem Siegfried Sommer. Der 1970, 1971, 1975, 1978 und 1981 die Einzelmeisterschaft in der DDR erringen konnte. Darüber hinaus gewannen die Premnitzer Herren zwischen 1970 und 1990 acht Meisterschaften und wurden zudem sechsmal Vizemeister. Die Damen holten zwischen 1980 und 1990 sogar neun Meisterschaften, was die Dominanz des Vereins zu dieser Zeit deutlich belegt.

Mehr über den TSV Chemie Premnitz

Der TSV Chemie Premnitz kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken, während der vor allem die Bowlingabteilung zu DDR-Zeiten große Erfolge verbuchen konnte. Doch auch die Handballer, die viele Jahre in der DDR-Oberliga an den Start gingen und auch die Fußballer, die zu DDR-Zeiten zweitklassig spielten, bereiteten den Premnitzern in der Vergangenheit viel Freude. Doch der Glanz erfolgreicher DDR-Tage ist bereits lange verblasst und während die Handballabteilung 2020 sogar vom Spielbetrieb zurückgezogen wurde, bestreiten die ersten Fußball-Herren ihre Punktspiele in der Landesliga Nord. Und auch die Bowler konnte seit dem Fall der Mauer nicht mehr an die ehemaligen Erfolge anknüpfen. Somit ist der TSV Chemie Premnitz heute einer von vielen Sportvereinen hierzulande, der seinen Teil zu der sportlichen Betätigung der Bevölkerung sowie zur Wahrung der Vereinskultur hierzulande beiträgt.